Adventkalender
Eine Fortsetzung des geschätzten Adventkalenders gibt es auch im heurigen Jahr!
Nachdem in der Vorweihnachtszeit im Jahr 2023 die Ausschussmitglieder näher vorgestellt wurden, beschäftigen wir uns in der diesjährigen Adventzeit mit der Feuerwehrgeschichte. In den kommenden 24 Tagen erwarten euch viele Ereignisse und Meilensteine aus der 137-jährigen Geschichte der Feuerwehr Grafendorf.
1887 – Gründung und Handpumpenspritze
Der Ankauf einer Wasserspritze im Jahre 1772 dokumentiert bereits die frühe Entstehung einer Feuerwehr in Grafendorf bei Hartberg. Über 100 Jahre dauerte es doch noch, bis im Jahr 1887 offiziell die Freiwillige Feuerwehr Grafendorf gegründet wurde. Basis der Entstehung waren damals große Feuerbrünste, welche ganze Anwesen und Existenzen zerstörten.
Unmittelbar nach dieser Gründung wurde die erste Handpumpenspritze durch die neugegründete Feuerwehr angeschafft. Die Spritze der Firma Kernreuther aus Wien-Hernals bestand damals bereits aus hochwertigen Kupferteilen und diente viele Jahre bei der Brandbekämpfung.
1889 – Erstes Rüsthaus bis zum hochmodernen Feuerwehrhaus
Bereits zwei Jahre nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Grafendorf wurde das erste Rüsthaus auf einem Grundstück von Herrn Lorenz Gerngroß in Grafendorf errichtet (heute Gebäude Pizzeria Giovanni). Immer wieder fielen Sanierungs- bzw. Erweiterungsarbeiten an. Wie zum Beispiel die Errichtung eines neuen Steigerturms im Jahr 1921. Viele Jahrzehnte wurde das Rüsthaus genutzt. Im Jahr 1969 begannen Arbeiten an einem neuen Grundstück in der Unterdrumstraße. 1972 folgte die Einweihung des zweiten Rüsthauses (heute Gebäude GF-Elektro). Im neu-errichteten Gebäude gab es mehr Platz und drei Garagen. Zwei Garagen wurden jedoch von der Gemeinde genutzt, weshalb das KLF Landrover weiterhin im alten Rüsthaus untergebracht wurde. Erst Jahre darauf konnten alle Fahrzeuge im Rüsthaus in der Unterdrumstraße eingestellt werden. Wenige Jahre später wurde durch den Kauf des TLFA-2000 das Rüsthaus erweitert, da der große LKW in der Garage nicht genug Platz fand. Platzprobleme gab es alljährlich und so mussten immer wieder Erweiterungen geschaffen werden. Für das im Jahr 1995 erworbene TLFA-4000 musste ein Nachbargrundstück angekauft werden, worauf eine neue Garage errichtet wurde. Darauffolgend kam es immer wieder zu Diskussionen über den Platzmangel und die enge Ausfahrt in der Unterdrumstraße.
Schlussendlich wurde um die Jahrtausendwende der Bau eines neuen zeitgemäßen Rüsthauses beschlossen und im Jahr 2002 folgten Planungsgespräche. Im Jahr 2004 konnte das moderne und zeitgemäße Feuerwehrhaus an der B54 eröffnet werden. 20 Jahre später ist das heutige Feuerwehrhaus eine zentrale Anlaufstelle in der Marktgemeinde aber auch im Bezirk. In den kommenden Jahren wird auch hier einiges an Sanierung notwendig werden, um auch in Zukunft ein zeitgerechtes und gut erhaltenes Feuerwehrhaus zu haben.
1923 – Ankauf Motorspritze
Nachdem im Jahr 1887 eine erste Handpumpenspritze angeschafft wurde und viele Jahre mit dieser gearbeitet wurde, entschied man sich im Jahr 1923 für die Gründung eines Spritzenfonds und den Kauf einer neuen Motorspritze. Die Motorspritze der Firma Rosenbauer aus Linz kostete damals 60 Millionen Kronen, wobei 30 Millionen Kronen von Dr. Hamedinger, 7 Millionen Kronen durch die Landesregierung, eine Million durch die Gemeinde Grafendorf und 20.466 Kronen durch die Haussammlung bei der Bevölkerung beigesteuert wurden. Die Restsumme musste von der Feuerwehr aufgebracht werden.
Die Motorspritze wurde zur damaligen Zeit hinter zwei Pferde gespannt. Was zu einer langen Ausrückedauer führte.
1927 – Sanitätsabteilung und erstes Lastkraftauto
Im Jahr 1927 wurde unter der Leitung von Dr. Fritz Fuchs eine Sanitätsabteilung in der Feuerwehr Grafendorf aufgestellt. Diese Sanitätsabteilung bestand aus wenigen Mitgliedern und war unter anderem für diverse medizinische Tätigkeiten im Ort zuständig.
Für die damaligen Tätigkeiten wurde ein sogenanntes Schnelllastauto von der oststeirischen Handelsvereinigung angeschafft. Dieses Fahrzeug war jedoch in den kommenden Jahren immer wieder reparaturbedürftig. Viele Jahre später erzählte man oft die Geschichte, dass bei einer Fahrt über die Ries nach Graz, die Bremsen versagten und die Mitglieder abspringen mussten. Durch das Abspringen wurden einigen Männern die Schuhabsätze abgerissen, doch das Fahrzeug konnte glücklicherweise gestoppt werden.
1956 – Weihe TS und Motoraggregat
Die Nachkriegszeit war auch in Grafendorf vom Wiederaufbau geprägt. Da in den Kriegsjahren vielerlei Ausrüstung verschwand, musste vieles neu angeschafft werden. Auch der maschinelle Ausrüstungsstand war sehr veraltet. Schon 1951 konnte ein gebrauchter LKW der Marke Steyr angeschafft werden. Im Jahr 1956 erfolgte die feierliche Einweihung einer gebrauchten Tragkraftspritze (TS8) und eines Motoraggregats.
Dies waren für die damalige Zeit große Investitionen, die nicht leicht zu stemmen waren.
1958 – Bezirksfeuerwehrtag in Grafendorf
Im Jahr 1958 versammelten sich unzählige Feuerwehrmitglieder des Bezirkes Hartberg zum Bereichsfeuerwehrtag am Grafendorfer Hauptplatz. Mit einer umfangreichen Schauübung präsentierte die Feuerwehr Grafendorf damals ihre Schlagkraft. Außerdem wurde zugleich das 70-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Grafendorf gefeiert.
Weiters gab es im Jahr 1958 vermutlich den erstmaligen größeren überörtlichen Katastropheneinsatz nach einem Unwetter. Im Gebiet von St. Jakob im Walde bis nach Breitenau kam es durch ein Unwetter zu vielen Schadenslagen. Die Feuerwehr Grafendorf unterstütze damals bei der Aufarbeitung der Schäden.
1966 – Jahrhunderthochwasser
Großflächiger Starkregen sorgte im Jahr 1966 für ein Hochwasser, welches in diesem Ausmaß noch nie zuvor dagewesen war. Der ganze Ort Grafendorf wurde von den Wassermassen geflutet. Eine beeindruckende Wassermarke in der Kirchbergstraße zeigt noch heute den damaligen Wasserstand. Bei den jüngsten Unwettern im Jahr 2023 und 2024 wurde annähernd diese Wasserstandsmarke erreicht.
1975 – Erste Bewerbsgruppe
Im Jahr 1975 formierte sich erstmals eine Bewerbsgruppe in der Freiwilligen Feuerwehr Grafendorf. Wöchentlich wurden drei bis vier Übungen abgehalten, um bei den Bewerben Bestleistungen zu erbringen.
In den darauffolgenden Jahren konnten viele Feuerwehrmänner in Grafendorf das Leistungsabzeichen in Bronze und Silber erlangen und es folgten viele Spitzenplätze auf Bezirks- und Landesebene. So zum Beispiel im Jahr 1979, als die Bewerbsgruppe in der Klasse Silber A beim Bezirksfeuerwehrleistungsbewerb in Dechantskirchen den ersten Platz erringen konnte. Im Jahr 1981 folgte die nächste Spitzenplatzierung. Beim 17. Landesfeuerwehrleistungsbewerb erreichte die Gruppe den hervorragenden 3. Platz in der Klasse Bronze B. Hierauf folgte nach der Heimkehr in Grafendorf eine Meldung beim Ehren-Feuerwehrkommandanten Anton Weidinger. Dieser lud die Bewerbsgruppe anschließend zum Gasthaus Koller ein und es wurde stundenlang gefeiert. Weitere Top-Platzierungen gab es in den Folgejahren. Für die Deckung der Anfahrtskosten wurde damals von den engagierten Mitgliedern ein Bockbieranstich eingeführt.
1977 – Erstes Tanklöschfahrzeug
Am 19. Juni 1977 fand das 90-jährige Gründungsjubiläum der Feuerwehr Grafendorf statt. Im Zuge dieser Feierlichkeit gab es ein ganz besonderes Ereignis. Erstmalig wurde ein Tanklöschfahrzeug in Grafendorf angeschafft, welches 2.000 Liter Wasser transportieren konnte. Für die damalige Zeit, war dies eine große Errungenschaft zugunsten der Bevölkerung. So konnte bei Bränden ein Erstangriff mit dem Löschwasser des Tanklöschfahrzeuges vorgenommen werden. Zuvor war Wasser in abgelegenen Gebieten nur aus Bächen und Teichen verfügbar. Neben einem Löschwassertank hatte der Steyr 590 aber noch viele weitere Geräte an Board und war somit das Flaggschiff für die Zukunft. Die Vielseitigkeit des LKW‘s zeigte die Nutzungsdauer von 30 Jahren, bis ins Jahr 2007.
1995 – TLFA-4000
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehr Grafendorf war die Anschaffung des Tanklöschfahrzeuges mit 4.000 Liter Wassertank im Jahr 1995. Der Steyr 16S26, bildete mit dem älteren TLFA-2000 eine schlagkräftige Flotte im Brandeinsatz. So führte die Feuerwehr Grafendorf von damals an insgesamt 6.000 Liter Löschwasser mit. Für Brandeinsätze aller Art, wäre heute ein Einsatz ohne diese Löschwassermenge nicht mehr vorstellbar. Das TLFA-4000 war zudem bei vielen weiteren Notfällen im Einsatz. Der letzte große Einsatz für das Tanklöschfahrzeug, war die Unwetterkatastrophe im Jahr 2017 in Öblarn. Die Anfahrt im KHD-Zug dauerte rund 3 Stunden, aber auch dieser Einsatz wurde im hohen Alter von 22 Jahren, vom TLFA gemeistert.
Im Jahr 2020 wurde das TLFA-4000 durch das HLF4 ersetzt. Viele Feuerwehrmitglieder verbinden noch heute mit dem Tanklöschfahrzeug unzählige Erinnerungen wie zum Beispiel die ersten Fahrstunden mit einem LKW.
2000 – Damen bei der Feuerwehr
Feuerwehrfrauen innerhalb der Feuerwehr Grafendorf gab es viele Jahrzehnte nicht. Nach vielen Diskussionen im Feuerwehrausschuss und im Wehrkommando entschied man sich im Jahr 2000 für die Aufnahme von Damen bei der Feuerwehr Grafendorf. Was sich in den Folgejahren als goldrichtig erwies. Derzeit zählen wir 15 Feuerwehrfrauen und sind sehr stolz auf diese Anzahl. Besonders erfreulich ist der Zuwachs bei den Mädchen in der Feuerwehrjugend. Hier gibt es vier junge engagierte Mädchen. Interessierte Damen sind natürlich weiterhin recht herzlich eingeladen zur Feuerwehr zu kommen und wir freuen uns über Neuzugänge.
2002 – KHD Grafenwörth
Im Jahr 2002 wurden weite Teile Niederösterreichs von einem Unwetter heimgesucht. Ortschaften mussten zu Katastrophengebieten erklärt werden und es gab unzählige überflutete Ortschaften. Die KHD-Bereitschaft 47 (Bereichsfeuerwehrverband Hartberg) wurde zur Unterstützung alarmiert. Die Feuerwehr Grafendorf rückte mit vielen Feuerwehren des Bereiches, ins Katastrophengebiet nach Grafenwörth ab. Dort konnte den Betroffenen rasch geholfen werden. Durch die Überflutung vieler Wohnhäuser war die höchste Priorität die Befreiung der Häuser von den Schlammmassen. 2024 – also 22 Jahre später – wiederholte sich ein ähnliches Ereignis. Der Zusammenhalt der Bevölkerung und auch der überörtliche Einsatz der Feuerwehren sowie anderer Organisationen war damals wie auch heuer eine große Stütze für alle Betroffenen.
2007 – RLFA-2000 ersetzt drei Einsatzfahrzeuge
Im Jahr 2007 wurden gleich drei Fahrzeuge durch das RLFA-2000 ersetzt. Da das TLFA-2000 ein Dienstalter von 30 Jahren erreicht hatte und auch das KRF-S und das KRF-B veraltet waren, konnte im Jahr 2007 eine erfolgreiche Ersatzbeschaffung für diese drei Fahrzeuge durchgeführt werden. Mit einer 5,5 Tonnen Seilwinde, hydraulischem Rettungsgerät, vielen weiteren technischen Gerätschaften, Atemschutzausrüstung sowie einem 2.000 Liter Wassertank war das neue Fahrzeug ein idealer Ersatz für seine drei Vorgänger. Seit 17 Jahren steht das Fahrzeug nun im Einsatz und hat unterschiedlichste Einsatzszenarien gemeistert.
2007 – Großbrand Lagerhalle
Am Karsamstag im Jahr 2007, kam es in Lechen zu einem Großbrand einer Lagerhalle. Beim Eintreffen der Feuerwehren stand ein Wirtschaftsgebäude in Vollbrand. Das rasche Eingreifen verhinderte zwar das Übergreifen des Brandes auf das angrenzende Wohngebäude, konnte jedoch das Abbrennen der Lagerhalle nicht mehr verhindern. Die Halle brannte bis auf die Grundmauern nieder und wurde ein Raub der Flammen. In enger Zusammenarbeit standen mehrere Feuerwehren aus der Umgebung, bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz.
2008 – Homepage
Im Jahr 2008 entschied man sich erstmalig für die Erstellung einer Feuerwehrhomepage. Die erste Homepage wurde damals von einigen Mitgliedern in Eigenregie konzipiert und aufgebaut. Über 15 Jahre diente diese Plattform zur Informationsweitergabe an die Bevölkerung, bis im Jänner 2024 eine neue zeitgemäße Homepage veröffentlicht wurde. Neben der Homepage wurden auch eine Facebook und eine Instagram Seite aufgebaut, um fortan auch auf den Sozialen Medien aktiv zu sein. Weiters gibt es seit einigen Jahren die Cities-Gemeindeapp, auf der ebenfalls alle Berichte veröffentlicht werden.
2012 – Großbrand Wäschereibetrieb
Verheerende Großbrände fordern seit eh und je die Feuerwehren. Ursprünglich formierten sich die Feuerwehren im 19. Jahrhundert als Einheiten zur Brandbekämpfung. Heute rückt der typische Brandeinsatz eher in den Hintergrund und die technischen Einsätze nehmen zu. Trotzdem gab es immer wieder katastrophale Großbrände wie der Brand eines Wäschereibetriebes in Lafnitz am 03. April 2012.
Insgesamt waren sieben Feuerwehren mit 19 Fahrzeugen und 130 Einsatzkräften notwendig um das Übergreifen des Feuers auf Nachbarobjekte zu verhindern. Der beim Eintreffen in Vollbrand stehende Gebäudekomplex wurde ein Raub der Flammen. Erschwerend kam hinzu, dass im Gebäude Acetylen- und Sauerstoffflaschen gelagert waren. Diese explodierten während der Löscharbeiten und stellten eine enorme Gefahr für die Einsatzkräfte dar. Eine solche Gasflasche ist noch heute vor dem Feuerwehrhaus in Lafnitz ausgestellt.
2017 – KHD Einsatz Öblarn
Am Sonntag dem 06.08.2017 wurde die KHD-Bereitschaft 47 (TLF-Zug Nord B) zur Unterstützung der eingesetzten Kräfte nach Öblarn (Bez. Liezen) alarmiert. Gegen Mittag sammelten sich die alarmierten Wehren hinter dem Feuerwehrhaus in Grafendorf und begaben sich anschließend ins Katastrophengebiet. Im Ortsgebiet Öblarn konnte der KHD-Zug zahlreiche Schadenslagen abarbeiten. Es mussten Keller ausgepumpt, Verklausungen entfernt und Straßen gereinigt werden. Nach einem kräftezehrenden Einsatz rückten die Einsatzkräfte gegen 21 Uhr vom Schadensgebiet ab und begaben sich auf die dreistündige Heimreise. Die Feuerwehr Grafendorf unterstützte mit dem LKWA und dem TLFA-4000.
2018 – Feuerwehr Partnerschaft
Im Jahr 2012 gab es eine Verwechslung bei einem Feuerwehrausstatter, worauf die Feuerwehren Grafendorf bei Hartberg und Grafendorf bei Stainz aufeinander aufmerksam wurden. In den darauffolgenden Jahren gab es einige Treffen, bei denen sich die Mitglieder beider Wehren näher kennenlernten. Im Jahr 2018 wurde eine Feuerwehr-Partnerschaft von beiden Feuerwehren beschlossen und urkundlich besiegelt. Bei einer gemeinsamen Feier im Feuerwehrhaus Grafendorf bei Hartberg wurde reichlich gefeiert und auf die Partnerschaft angestoßen. Alljährlich gibt es Anlässe, wo gemeinsam gefeiert werden kann. Wir bedanken uns bei der Freiwilligen Feuerwehr Grafendorf bei Stainz für die jahrelange Freundschaft und freuen uns auf viele weitere Jahre.
Große Schneemengen in der Obersteiermark
Enorme Schneemengen sorgten im Jahr 2006 in der Obersteiermark für große Schäden an Infrastruktur und Gebäuden. Ein KHD-Zug der KHD-Bereitschaft 47 (Bereichsfeuerwehrverband Hartberg) rückte damals zum Freimachen von Hausdächern ins winterliche Gußwerk aus. Nach knapp 13 Jahren gab es erneut ein sehr ähnliches Schneeereignis in der Obersteiermark. Auch hier unterstützten im Jänner 2019 abermals KHD-Einheiten aus Hartberg die Feuerwehren im Mariazellerland bei der Freimachung vieler Gebäudedächer. Möglich machte dies abermals das engmaschige Netz an KHD-Einheiten in der Steiermark.
2021 – Doppel-Fahrzeugsegnung
Nachdem im Jahr 1977 beim 90-jährigen Gründungsfest das erste Tanklöschfahrzeug (TLFA-2000) angeschafft wurde und dieses bis ins Jahr 2007 im Dienst stand, folgte bereits im Jahr 1995 die Anschaffung des zweiten Tanklöschfahrzeuges (TLFA-4000). Da auch dieses Tanklöschfahrzeug rund 25 Jahre hervorragende Dienst leistete, wurde im Jahr 2020 nach zweijähriger Vorbereitungszeit das Hilfeleistungsfahrzeug (HLF4) in Dienst gestellt. Im Jahr 2021 konnte zusätzlich noch das veraltete Kommandofahrzeug durch ein neues Mehrzweckfahrzeug auf Basis eines Skodas, ersetzt werden. Der Corona-Pandemie bedingt, wurde die feierliche Einweihung beider Fahrzeuge erst im Herbst 2021 durchgeführt.
2023 – KHD Übung
Bereits im Jahr 2007 fand im Wehrgebiet der Feuerwehr Grafendorf eine umfassende FuB-Übung (Feuerlösch- und Bergebereitschaft) statt. Im Jahr 2023 folgte eine großangelegte KHD-Übung im Abschnitt 7 mit zwei Übungsszenarien im Wehrgebiet Grafendorf. Wie wichtig die Zusammenarbeit der KHD-Bereitschaften im Land Steiermark sowie über die Grenzen hinaus ist, haben auch diverse Unwettereinsätze in den letzten Jahren gezeigt.
Die KHD-Bereitschaft 47 des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg war bei unzähligen Großschadensereignissen eingesetzt. Darunter der Einsatz in Öblarn im August 2017, bei der Schneekatastrophe im Jänner 2019 in Gußwerk und auch beim Hochwasserereignis in der Südsteiermark im Sommer 2023.
Das engmaschige Netzwerk der KHD-Bereitschaften hat sich aber auch bei uns im Bezirk bei der Unwetterkatastrophe im Juni 2024 als hervorragend erwiesen. Gerade deswegen sind auch umfangreiche Übungen notwendig, um die Bereitschaften bestmöglich auf diverse Einsätze vorzubereiten. Umso mehr freut es uns, dass diese Übungen immer wieder den geeigneten Platz in Grafendorf finden.
2024 – Schankwagen
Im Herbst 2023 entschied man sich aufgrund der Veranstaltungen in den vergangenen Jahren zur Beschaffung eines eigenen Feuerwehr-Schankwagens. Nur wenige Wochen später ging es bereits mit ersten Planungen los. Doch beschaffen wäre eindeutig zu einfach und zu eingeschränkt gewesen, waren sich die Mitglieder einig. Deshalb wurde kurze Zeit später ein gebrauchter Container angekauft. Nach einigen Überlegungen zum Aussehen und zur Funktionalität gab es auch bereits erste Entwürfe. Zahlreiche Arbeiten wurden in den Wintermonaten gemeinsam erledigt und so stand beim Standlfest 2024 ein neuer Feuerwehr-Schankwagen am Hauptplatz. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher bestaunten das gelungene Projekt. Besonderer Dank gilt den vielen Firmen, die uns dabei mit Material und Arbeitsleistungen unterstützt haben! Der größte Dank ergeht natürlich an alle Helferinnen und Helfer, welche beim Bau fleißig Hand angelegt haben und in kürzester Zeit zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Wir freuen uns auf viele Veranstaltungen in Zukunft!
2024 – Unwetterereignisse
In den Abendstunden des 08.06.2024 zog eine Starkregenfront über den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld hinweg. Regenmengen jenseits von 100 l/m² fielen punktuell in einigen Ortsteilen und verwüsteten regelrecht alles was im Weg stand. Besonders betroffen waren einige Tallagen in denen sich die kleinen Rinnsale zu reißerischen Flüssen entwickelten. Noch während das Unwetter über den Bezirk hinweg zog, wurde der Bereichsführungsstab des Bereiches Hartberg alarmiert und in der Nacht auf den 09.06.2024 wurde durch die Bezirkshauptmannschaft eine Bezirkskatastrophe ausgerufen. Im Sekundentakt kam es zu Notrufen in der Florianstation in Hartberg.
Leider blieb auch Grafendorf von den Regenmassen nicht verschont. Entlang des Lungitztales von Reibersdorf und Kleinlungitz (Gem. Grafendorf b. Hartberg) weiter nach Wagendorf und Oberlungitz (Gem. Lafnitz) bis nach Unterlungitz (Gem. St. Johann i. d. Haide) wurden die gesamten Ortsteile geflutet. Im Ortsteil Kleinlungitz wurde die Brücke nahe dem Anwesen Fuchs unterspült und weggerissen. Riesige Schäden entstanden an den Häusern entlang der Bäche und Flüsse sowie in der Landwirtschaft.
Auch direkt im Ort Grafendorf wurden durch die Überflutung der „Hartberger Safen“ einige Häuser überschwemmt und schwer in Mitleidenschaft gezogen. Im gesamten Wehrgebiet kam es zu unzähligen Hangrutschungen. Bei einem Hangrutsch in Zeilerviertel wurden einige Schafe und Ziegen verschüttet und verendeten qualvoll. In der Hinterzeil (Zeilerviertel) wurde der Hauptverkehrsweg komplett unterspült und zerstört. Der Einsatz dauerte mehrere Tage und war sicher einer der größten Einsätze in der Geschichte der Feuerwehr Grafendorf.
Danke
In 24 Tagen durften wir einen kleinen Teil der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Grafendorf vorstellen. Für Interessierte gibt es diesbezüglich noch umfangreichere Details und Fakten. Auf unserer Homepage ist unter „Geschichte“ noch viel mehr zu finden. Dort sind alljährliche Highlights genau aufgelistet. Ein weiteres Must-Have für alle Feuerwehrbegeisterten ist die Feuerwehr-Chronik. Dort findet man neben der Feuerwehrgeschichte auch zahlreiche weitere Informationen zur Feuerwehr Grafendorf. Auf Wunsch gerne im Feuerwehrhaus erhältlich.
Am heutigen 24. Dezember haben wir uns dazu entschieden, nicht mehr über die Geschichte der Feuerwehr Grafendorf zu berichten. Viel mehr möchten wir die Gegenwart kurz präsentieren.
Derzeit zählt die Feuerwehr Grafendorf vier Fahrzeuge, wobei das fünfte Fahrzeug, ein neues Mannschaftstransportfahrzeug, im zweiten Quartal des Jahres 2025 sehnlichst erwartet wird. Die rund 100 Mitglieder sorgen im 47,5 km² großen Wehrgebiet für die Sicherheit der Marktgemeinde Grafendorf. Neben den umfangreichen Aufgaben im Wehrgebiet, stehen viele unserer Feuerwehrmitglieder auch bei anderen Tätigkeiten überörtlich im Einsatz. Der technische Stand der Feuerwehr Grafendorf ist derzeit auf einem Höchststand und alle Mitglieder sind stets um eine Modernisierung bemüht. Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft die notwendigen Mittel für die Erhöhung der Schlagkraft aufbringen können und geben weiterhin unser Bestes für die Marktgemeinde Grafendorf und darüber hinaus.
Ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung gilt heute daher besonders allen Gönnerinnen und Gönnern der Freiwilligen Feuerwehr Grafendorf – ohne diesen Rückhalt würde die Arbeit nur halb so viel Spaß machen!